COPY MAN

von MARKUS HENRIK


Eichborn Verlag (www.eichborn.de)

Erschienen im Januar 2010

ISBN 978-3-8218-6084-8

Format: broschiert

Preis: verschieden (gebrauchte Exemplare)

Seiten: 208

 Vielleicht hätte ich studieren sollen, um diesen Roman nachvollziehen zu können, denn angeblich erkennt hier jeder Student Parallelen zu seinem selbst Erlebten. Ich persönlich fand die Geschichte zwar durchaus unterhaltsam, aber....
Tja, wenn das große ABER nicht wäre....
ABER die Charaktere sind mir durchweg unsympathisch. Anton, der Hauptprotagonist und Ich-Erzähler, ist von allen noch der Angenehmste. Seit langem Student (zu lange schon), der lieber feiert oder dämliche Videos auf YouTube ansieht, als endlich mal an seinem Abschluss zu arbeiten, dämmert auch ihm so langsam, dass eine Festanstellung und somit regelmäßige Zahlungen vielleicht gar nicht so verkehrt wären. Ansonsten lebt Anton eher in den Tag hinein und ist ein ziemlich nichtssagender Charakter. Irgendwie rafft er sich dann doch auf und lässt bei der Fig View AG, einem großen Meinungsforschungsinstitut, 60 Konkurrenten hinter sich. Nun stehen ihm noch zwei Wochen Probearbeiten bevor, in denen er quasi gegen zwei andere Probanden antritt. Dem Besten winkt am Ende eine Festanstellung.
Sophia, eine der Konkurrenten, und Anton hatten noch ein paar Tage zuvor ein kurzes Intermezzo im alkoholisierten Zustand auf einem Sofa auf einer Party. Leider ging das Ding in die Hose (im wahrsten Sinne des Wortes) und Sophia gab Anton anschließend eine falsche Handynummer. Nun benimmt sie sich wie eine Oberzicke, trotzdem ist Anton immer noch über beide Ohren in sie verliebt.
Thorsten, der dritte im Bunde wird einfach nur als nicht sehr helle im Köpfchen dargestellt und das auf nicht besonders originelle Art und Weise.
Die drei schuften also zwei Wochen zur Probe und lernen dabei, ahnungslosen Rentnern über's Telefon dubiose Verträge aufzuschwatzen oder eine Marketingstrategie zu entwerfen.
Am Ende der zwei Wochen kommt dann das böse Erwachen: keiner der drei wird eingestellt und so langsam dämmert es ihnen, dass sie einfach nur als kostenlose Arbeitskräfte ausgenutzt wurden.
Und nun kommt das nächste ABER: die drei wollen sich rächen, lösen im Internet einen regelrechten Shitstorm aus und gründen die "Generation Protest 2.0". Alle noch so ausgefallenen Aktionen, die sie sich ausdenken, klappen auf Anhieb wie am Schnürchen und die komplette Handlung wird immer unglaubwürdiger. Zwischendurch entbrennt Sophia dann wieder in Liebe zu Anton, den sie ja die ganze Zeit toll fand.
Das Ende ist völlig an den Haaren herbei gezogen und ich war froh, dass nach 208 Seiten Schluss war.
Zwischendurch gab es durchaus witzige und unterhaltsame Abschnitte aber im Großen und Ganzen kann ich das Buch nicht empfehlen.

MEIN FAZIT: 2/5 BÜCHEREULEN

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