BABA JAGA

von TOBY BARLOW


Atlantik Verlag des Hoffmann und Campe Verlages (www.hoca.de)

Erschienen im März 2014

ISBN 978-3-455-60000-1

Format: gebunden

Preis: 19,99 Euro

Seiten: 544


 Um Eines gleich vorweg zu nehmen: der Autor hat es mir mit diesem Roman nicht leicht gemacht.
Ich habe noch nie ein derartiges Buch gelesen. Unruhig, chaotisch, vielschichtig, zwischendurch leise, meistens laut, geradezu irre und psychedelisch. Ja, ich glaube, das trifft es am besten.
An Phantasie mangelt es Toby Barlow wahrhaftig nicht und so entführt er den Leser ins Paris der späten 50er Jahre und erweckt jede Menge skurrile Gestalten zum Leben:
Zwei Hexen, die seit Jahrhunderten raubend, zaubernd und (männer)mordend durch die Lande ziehen. Keineswegs niedlich, sondern abgebrüht und skrupellos.
Ein Werbetexter, nett und schüchtern, der sich in die Falsche verliebt und dem CIA in die Quere kommt.
Diverse Spione, die im Dienste ihres Landes über Leichen gehen.
Ein Priester, der in eine Ratte verwandelt wird.
Und ein Polizist, der in einen Floh verwandelt wird.
....um hier nur einige der Hauptakteure zu nennen. Hinzu kommen immer neue Nebenakteure, die dazu beitragen, dass das Buch recht anstrengend wird. Dem Leser wird wirklich einiges an Konzentration abverlangt. "Mal eben nebenbei" kann man diesen Roman auf keinen Fall lesen.
Dieses Buch beinhaltet Passagen, die ich sehr gerne gelesen habe, Passagen, die mich schmunzeln ließen und Passagen, bei denen ich mitgefiebert habe.
Es gibt aber ebenso Passagen, mit denen ich nichts anfangen konnte, Passagen, die mich verwirrt haben und sogar Passagen, die ich persönlich völlig überflüssig fand.
Über allem steht jedoch der wortgewaltige Schreibstil dieses Autors, der einen manche Sätze mehrmals lesen lässt. Weil sie so schön sind. - Oder weil man einfach nicht mehr mitkommt.

Bei diesem Buch ist wirklich eine erhebliche Menge an Konzentration erforderlich, trotzdem musste ich hier und da zurückblättern und einige Seiten nochmal lesen, weil ich einfach gerade nicht wusste, wer nun was und wo und mit wem. Weil es alles in allem einfach zu viel ist. Zu viele Begebenheiten und vor allem auch viel zu viele Protagonisten. Hier wäre meiner Meinung nach ein bisschen weniger durchaus mehr gewesen.
Ein wirklich außergewöhnliches Buch und mit nichts von dem, was ich bisher in meinem Leben gelesen habe (und das ist eine ganze Menge) zu vergleichen!

MEIN FAZIT: 3,5/5 BÜCHEREULEN

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