ICH KOCH DICH TOT
von ELLEN BERG
Aufbau Verlag (www.aufbau-verlag.de)
Erschienen im Mai 2013
ISBN 978-3-7466-2931-5
Format: Taschenbuch
Preis: 9,99 Euro
Seiten: 315
Die Geschichte? Noch weiter als weitab jeglicher Realität. Die Charaktere? Strohdumm. Und dennoch war das Buch eine gute Urlaubsunterhaltung.
Leser, die eine Kriminalgeschichte gespickt mit schwarzem Humor erwarten, sind hier an der falschen Adresse. Wer jedoch einen skurillen Roman sucht, der vor schrulligen Typen nur so wimmelt, bei
dem die ein oder andere Begebenheit nicht besonders durchdacht aufgeschrieben wurde und der ein absolut unglaubwürdiges Ende hat: Bitteschön!
Zur Geschichte: Vivi ist seit 15 Jahren mit Werner verheiratet und hat damals zeitgleich mit ihrem Nachnamen auch sich selbst aufgegeben. Werner hat sie sich so zurecht gebogen, wie er sie haben
wollte und hat aus ihr das verhuschte Heimchen am Herd gemacht, das sich selber außer Kochen und Putzen nichts mehr zutraut. Werner ist zum Tyrann mutiert, der absolut respektlos mit seiner Frau
umgeht und dem man nichts recht machen kann. Noch nicht mal das Essen. Und das endet tödlich für ihn. Hätte er nämlich Vivis Gekochtes erstmal probiert, hätte er festgestellt, dass kein Grund zum
Nachwürzen besteht und hätte nicht den (eigentlich ausrangierten) Pfefferstreuer benutzt, in dem sich dummerweise Rattengift befand.
Hätte, hätte, Fahrradkette! Nun ist Werner also tot und Vivi weiß vor lauter Hilflosigkeit weder ein noch aus. Anstatt aus ihren Fehlern zu lernen, baut sie im Bezug auf Männer jedoch fröhlich
weiter Bockmist und manövriert sich von Schlamassel zu Schlamassel. Doch halt! Da war ja noch was! Die Sache mit dem Rattengift! Wenn das bei Werner so gut geklappt hat (okay, das war ein
Unfall), dann klappt das doch bestimmt bei jedem, der Vivi doof kommt. Dass Vivi selber ein bisschen doof ist, was macht das schon? So lange man noch weiß, wie man nachher die Leiche verschwinden
lässt, ist doch alles geritzt! Und so bekocht Vivi die Männer in ihrem Umfeld, bis Mr. Right kommt...der anscheinend auch nur Stroh im Kopf hat.
Zur Geschichte habe ich ja schon was geschrieben. Wenn man über die ganzen Unglaubwürdigkeiten hinweg sieht, wird man, nicht zuletzt wegen des lockeren Schreibstils der Autorin, jedoch gut
unterhalten.
Der Roman hat keinen Tiefgang und klingt auch vermutlich nur in denen nach, die planen, ihren Ehepartner oder sonstwen umzubringen. Man muss sich bei der Lektüre weder konzentrieren noch
nachdenken. Und das ist es eigentlich auch, was ich von guter Urlaubsunterhaltung erwarte.
MEIN FAZIT: 3/5 BÜCHEREULEN
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Anja (Freitag, 16 Februar 2018 13:47)
Eine interessante Rezension, der ich mich nur anschließen kann.
Ich selbst hatte stark mit der Geschichte und den Charakteren zu kämpfen und war ein wenig erleichtert als auf die letzten Seiten zu ging.
Ich hoffe, ich darf deine Rezension zu meiner verlinken.
Liebe Grüße, Anja